Am Freitag, den 25.10.2019 fand in der 9. Klasse Unterricht der etwas anderen Art statt. Da gastierte nämlich das Chapeau Claque Theater mit seinem interaktiven Stück „Limit“ an der Saaler Mittelschule. Zunächst wurde den Schülern eine kurzweilige Aufführung geboten, bei der die beiden Hauptfiguren, Bastian und Nina, gemeinsam eine Party besuchen. Im Laufe des Abends verliert Basti immer mehr die Kontrolle über sich, weil er mithilfe von Alkohol zunächst versucht, locker zu werden und seine Freundin zu beeindrucken. Doch irgendwie will das nicht so recht funktionieren. Im Gegenteil – die beiden streiten immer heftiger miteinander, Basti wird zunehmend eifersüchtig auf den ebenfalls anwesenden Ex-Freund von Nina und versucht seinen Frust in Alkohol zu ertränken. Am Ende des Abends sind beide völlig zerstritten und Basti landet mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus.

An dieser Stelle endete zunächst das Stück. Aber nur, um jetzt die Schüler mit ins Boot zu holen. Was ist schiefgelaufen? Was waren die Auslöser für Bastis Alkoholkonsum? Wie veränderte sich sein Verhalten? Welche Folgen zog sein Verhalten nach sich? Warum hat niemand eingegriffen? Wie hätte man selbst reagiert? Was hätte man tun können? Diese und andere Fragen stellten sich die Schüler und beantworteten sie sich auch gleich selbst, indem sie Teil der Handlung und somit Gäste des feuchtfröhlichen Abends wurden. Entscheidende Szenen der Partynacht wurden nun neu nach-gespielt und die Schüler konnten live erleben, wie ihr Verhalten sich auf die Situation auswirkte. Dadurch erhielten sie die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge einzubringen und die Situation kritisch zu hinterfragen, wovon sie auch rege Gebrauch machten.

Die 20-minütige Inszenierung ist in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie für Suchtfragen entstanden. Das Ensemble folgt seit vielen Jahren den Einladungen unzähliger Schulen, um zusammen mit den Schülern die Problematik des unkontrollierten Alkoholkonsums zu erarbeiten. Dabei geht es jedoch ausdrücklich nicht darum, das Trinken zu verteufeln und den Schülern auszureden, vielmehr soll ihnen bewusst gemacht werden, dass das Erlernen eines verantwortungs-vollen Umgangs zum Erwachsenwerden dazugehört und was sie tun können, sollten sie oder ihre Freunde einmal in eine ähnliche Situation kommen.

Text: Uta Bernard-Lippert

Fotos: Uta Bernard-Lippert